Schlafstörungen kommen oft begleitend oder als Symptom bei Patienten mit unterschiedlichen
Herzerkrankungen vor. Sie werden in ihrer klinischen Bedeutung leider oftmals gegenüber
den übrigen kardialen Symptomen vernachlässigt. Insomniebeschwerden treten jedoch
bei mindestens jedem zweiten Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz auf. Sie führen
hier zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Lebensqualität und der funktionellen
Leistungsfähigkeit, zudem beeinträchtigen sie die kardiovaskuläre Prognose. Obstruktive
und zentrale schlafbezogene Atmungsstörungen kommen ebenfalls bei mindestens jedem
zweiten Patienten mit systolischer, aber auch mit diastolischer chronischer Herzinsuffizienz
vor. Sie können einerseits durch verschiedene Pathomechanismen als Symptome der chronischen
Herzinsuffizienz vorkommen; dies gilt insbesondere für Cheyne-Stokes-Atmung. Andererseits
können sowohl die obstruktive Schlafapnoe als auch die Cheyne-Stokes-Atmung und die
zentrale Schlafapnoe die Entwicklung und Progression einer Herzinsuffizienz fördern
und zu einer erhöhten kardiovaskulären Mortalität bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz
führen. Im Rahmen der kardiovaskulären Risikostratifizierung und aufgrund des teilweise
erheblichen symptomatischen und prognostischen Benefits einer Therapie obstruktiver
und zentraler schlafbezogener Atmungsstörungen sollten daher alle herzinsuffizienten
Patienten auf solche schlafbezogenen Atmungsstörungen gescreent werden. Hierzu sollte,
da die Beschwerdesymptomatik oft nicht wegweisend ist, primär eine kardiorespiratorische
Polygrafie und bei pathologischem Ergebnis eine Polysomnografie im Schlaflabor erfolgen.
Überwiegt eine obstruktive Schlafapnoe, sollte zunächst ein CPAP-Versuch (CPAP = kontinuierliche
positive Überdruckbeatmung) unternommen werden, bei zentralen Atmungsstörungen wird
gegebenenfalls eine bilevel-Therapie (BiPAP-ST) bevorzugt, aber eine adaptive Servoventilation
empfohlen.
Insomnia may either accompany cardiac diseases as an unrelated disorder or may be
a cardiac symptom itself. Unfortunately, sleep disturbances in the context of cardiac
symptoms often remain neglected. However, insomnia symptoms occur in at least half
of the patients with chronic heart failure and compromise the quality of life, functional
capacity, and cardiovascular prognosis. On the other hand, obstructive as well as
central sleep-related breathing disorders are observed again in no less than 50 %
of the patients with systolic or diastolic chronic heart failure. In this context,
Cheyne-Stokes respiration, obstructive, and central sleep apnea may be both a symptom
and a promoter of the heart disease as well as a predictor of cardiovascular mortality.
Considering the significant benefit from a specific therapy of obstructive and central
sleep apnea syndromes, all patients with heart failure should be screened for sleep-related
breathing disorders using cardiorespiratory polygraphy with subsequent polysomnography
as needed. The treatment of choice in patients with obstructive sleep apnea is CPAP
(continuous positive airway pressure). In central sleep-related breathing disorders
bilevel treatment (BiPAP-ST) or adaptive servoventilation (ASV) is often required.
Key words
Obstructive sleep apnea - central sleep apnea - Cheyne-Stokes respiration - chronic
heart failure - insomnia